Stromtrasse P53
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Unser Leitgedanke ist, dass die geplante Stromtrasse durch eine Energiewende hin zu erneuerbaren, dezentralen Stromproduzenten überflüssig werden soll.
Die Bundesregierung weigert sich leider bisher, moderne dezentrale Konzepte in die Gesetzgebung zur Netzplanung in ausreichender Weise aufzunehmen.
Auch die Bayerische Landesregierung ist gefordert, die dezentrale Energieversorgung zu stärken und nicht durch die unsinnige 10H-Regelung die Windkraft in Bayern abzuwürgen.
Als BN-Ortsgruppe stehen wir mit diesen Forderungen im landesweiten Schulterschluss mit vielen anderen Ortsgruppen und werden durch den BN-Landesverband und den BUND auf Bundesebene unterstützt.
Wenn der Neubau der Höchststromtrasse unvermeidbar ist, muss der Reichswald als Bannwald und Vogelschutzgebiet umgangen werden. Uns ist bewusst, dass ein Neubau der Trasse außerhalb des 2km-Korridors zur bestehenden Stromtrasse mit größerem Planungsaufwand verbunden ist, weil es sich dann um eine Neuplanung statt um einen Ersatzneubau handeln wird. Aber das muss uns der Reichswald wert sein! Schließlich hat unser Bannwald durch den menschenverursachten Klimawandel mit Trockenheit und Hitzestress sowie Käferplagen ohnehin schwer zu kämpfen. Der Wald darf nicht noch zusätzlich durch breite, viele Kilometer lange Schneisen beeinträchtigt werden. Ein Umbau zu einem Mischwald muss das Gebot der Stunde sein und nicht die Rodung von Schneisen in großem Stil, die dem Windbruch Angriffsflächen bieten und neue anfällige Waldränder schaffen. Da das Umspannwerk Ludersheim ohnehin an anderer, bisher allerdings benachbarter Stelle, neu gebaut werden soll, könnte der Reichswald umgangen werden. Würde nämlich das neu zu bauende Umspannwerk nicht wieder in Ludersheim, sondern entlang der bestehenden Trasse nach Süden verschoben, könnte die neue Höchststromtrasse P53 auf direktem Weg über weniger kritische Flächen wie Wiesen und Äcker geführt werden. Dadurch wäre der Reichswald als Vogelschutzgebiet und Bannwald geschützt.
Bereits vor einem Jahr hat unsere BN-Ortsgruppe eine mehrseitige Stellungnahme formuliert, die über den Regionalreferenten Tom Konopka offiziell an TenneT geleitet wurde. Darin sind die von sämtlichen Trassen-Vorschlägen um Feucht betroffenen Schutzgüter aufgelistet.
Wir haben sichergestellt, dass die Höhere Naturschutzbehörde bei der Regierung der Oberpfalz (sie begleitet das gesamte Projekt naturschutzfachlich) u.a. auch Kenntnis von den besonders schützenswerten Reptilien- und Amphibienvorkommen (z.B. Feuersalamander am Hubertusbrunnen) erhalten hat. Dadurch sollten die Trassenvarianten quer durch den Reichswald hoffentlich verhindert werden.